Beng Mealea Tempel
Beng Mealea ist ein Khmer-Wort, das “Lotosteich” bedeutet. Andere Transkriptionen dieses Tempelnamens sind Bang Malea, Bang Melea, Bung Melea, Beung Mealea, Boeing Mealea.
Beng Mealea liegt 60 km entfernt von Siem Reap und Angkor, nahe dem Südhang des Bergs Kulen, es ist die „romantische Tempelruine im Dschungel“ par excellence. Die steinbrechenden Bäume mögen kleiner sein als jene in Angkors Dschungeltempel Ta Prohm, aber in Beng Mealea gibt es viel mehr von diesen Bäumen, die Tempelauern umschlingen: Dieser Tempel ist ein wahrer Wald, ein Ensemble von Ruinen und intakten Bauten mit Bäumen, die aus Türmen wachsen, Ranken an Mauern und Pfeilern und Flechten, die die Steine bedecken. Geschichte Beng Mealeas
Mangels Inschriften kann Beng Mealea nur durch Stilmerkmale datiert werden. Beng Mealea wird der klassischen Angkor Wat Periode zugeordnet, denn der Grundriss ähnelt dem des Angkor Wat, auch in der Reliefkunst gibt es Ähnlichkeiten. Beng Mealea könnte ein Prototyp für Angkor Wat gewesen sein kurz vor oder während der Regierungszeit Suryavarmans II. (1113-1150), oder es ist eine spätere Kopie, in diesem Fall könnte es unter Dharanindravarman II. (1150-1160) fertig gestellt sein, dem Vater des bekannten späteren buddhistischen Königs Jayavarman VII.
Beng Mealea liegt nahe einer strategisch wichtigen Anzweigung von der alten Königsstraße von Angkor über Koh Ker und Preah Vihear ans Südchinesische Meer, nämlich nach preah Khan Kampong Svay (Prasat Bakan). Eine kleine historische Brücke westlich von Chau Say Vibol ist das einzige Relikt dieser alten Straße zwischen Angkor und Beng Mealea. Zwischen hier und Preah Khan gibt es mindestens 10 Brücken, nun versteckt im Urwald. Nur 7 km von den Steinbrüchen an Phnom Kulen entfernt, lag Beng Mealea am Kopf des historischen Kanals, der für den Transport der Sandstein-Blöcke nach Angkor genutzt wurde. Beng Mealea wurde auch für die vierte Hauptstadt Jayavarmans II. gehalten, Mahendraparvata, woe er die Unabhängigkeit seines neuen Khmer-Reichs erklärte. Andere glauben, es könnte eine Zweithauptstadt neben Angkor gewesen sein. Die langen Wände von Beng Mealea scheinen keine Basreliefs getragen zu haben, aber sie könnten mit Freskos geschmückt gewesen sein. Keine Skulpturen wurden in Beng Mealea gefunden. Coedès nahm Studien der Reliefs vor. Sie zeigen überwiegend Szenen der Mythologie Vishnus und seiner Avatare Kurma, Rama und Krischna. Doch auch andere brahmanische Gottheiten wie Schiwa, Brahma und Ganesha kommen vor. Anders als am Angkor Wat jönnte der ursprüngliche Grundrissplan abgeändert und Bauten ergänzt worden sein. Zwischen der zweiten und dritten Einfriedung gibt es am Süd-Gopuram (Tor) zwei Gebäude, die Annexe oder Paläste genannt werden. Sie passen nicht in das symmetrische Schema des Rests der Anlage. |
Beng Mealea Sightseeing
Beng Mealea WassergrabenWie andere große Khmer-Tempel war Beng Mealea umgeben von einem Wassergraben, nun streckenweise ausgetrocknet. Er maß 1.025 m zu 875 m, das ist fast die Länge des Grabens am Angkor Wat, aber er ist nicht so breit (45 m, Angkor Wat: 200 m). Vielleicht war Beng Mealeas Wassergraben ursprünglich von einer Holzpalisade umgeben, die als vierte Einfriedung diente. Wie am Angkor Wat war die Insel von einer ganzen Stadt bedeckt, der Tempel bildete nur als zentrales Gebäude., das einzige aus Stein. Vier Zugangsdämme überqueren den Graben an den vier Kardinalpunkten. Nach Osten lag ein großes Reservoir, riesige Barays sind üblicherweise nur an Orten zu finden, die einst als königliche Residenzen dienten, so in Angkor, Roluos, Koh Ker, Prasat Bakan, Phimai. Vielleicht diente Beng Mealea als eine Zweithauptstadt wie Prasat Bakan. Aber es gibt mindestens eine andere Tempelstadt mit einem großen Baray, die nie als königliche Zweitresidenz diente, nämlich Banteay Chhmar.
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Naga-BalustradenVier axiale Zugangswege führen von den Dämmen zu kreuzförmigen Terrassen vor den Tempeltoren. Diese langen Prachtwege waren gepflastert und hatten seitliche Stufen und Naga-Balustraden. Naga-Balustraden flankieren auch die Terrassen. Beng Mealeas Naga-Balustraden führten zwei Innovationen ein, das Auftauchen der Aureole in einer spitzen Form und die Stützung des Schlangenleibs durch Steinblöcke in regelmäßigen Abständen. Naga, obwohl im Sanskrit eigentlich nur das Wort für Kobra, wurde eine Bezeichnung für Schlangen generell und insbesondere für mythische Wesen, die die Form einer Schlange annehmen können. Nagas spielen eine wichtige Rolle in der asiatischen Glaubenswelt. in der indischen Volkdreligiosität gelten sie als Hüter der Brunnen und Bachquellen und bringen Regen und Fruchtbarkeit. Das Volk der Khmer soll von einer Naga geboren sein, weil die Khmer die Nachkommen der Heirat eines Inders namens Kaudinya mit der Tochter eines Schlangenkönigs zu sein glauben.
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Süd-GopuramErhöhte Terrassen dort, wo die Prachtwege vor den Tempel enden, waren Neuerungen, die im Stil von Angkor Wat eingeführt wurden. Sie hatten meist einen kreuzförmigen Grundriss. Vielleicht ist Beng Mealea dafür das erste Beispiel. Die Terrassen könnten für öffentliche Zeremonien vor den Tempeln gedient haben, denn Zutritt zum eigentlichen Tempel war Angehörigen der königlichen Familie und der Priesterschaft vorbehalten. Beng Mealeas größte Terrasse ist die vor dem Hauptor, an der Ostseite. Der heutige Besucher kommt am Südtor an. Es liegt nicht exakt in der Mitte der Südmauer, sondern etgwas nach Westen verlagert. Tore von Khmer-Tempeln werden Gopurams genannt, ein Terminus, der in der indischen Architektur meistens für die typischen sehr hohen Tortürme von tamilischen Tempeln verwendet wird. Der Sanskritname besteht aus zwei Teilen, "go" ist üblicherweise ein Wort für "Kuh", kann aber auch "Himmel" bedeuten, "pura" ist ein bekanntes Wort für "Stadt".
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Südöstlicher EckturmDie äußere (als dritte gezählte) Umfassungsmauer des Tempels ist 182 m lang und 152 m breit. Bevor Sie den Tempel von Süden betreten, sollten Sie außen entlang einmal zuf Südwest-Ecke gehen. Jede Ecke wurde von einem Turm bekrönt, ähnlich wie bei den Gallerien am Angkor Wat. Der französische Angkor-Forscher und maler Louis Delaporte zeichnete eine Rekonstruktion Beng Mealeas, bei der er dem insgesamt Tempel 11 Türme gab. Der südöstliche Eckturm ist nun von einem Baum überdacht, der innerhalb des Turms wächst.Diese Art von zentralen "Dachspitzen-Bäumen" ist etwa Besonderes sogar in Kambodscha, dem Land der Dschungeltempel. Bauwerke dieser Art können auch an Phnom Bok in Angkor gesehen werden, aber das ist ein Hügel, der von Touristen fast nie bestiegen wird. Wenn Sie etwa weiter an die Ostseite spazieren, sehen Sie die besagte größte Terrasse mit Naga-Balustraden. Die Prozessionsstraße wurde von Pools flankiert, von denen einer noch voll Wasser ist.
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Südöstliche BibliothekDer Holzsteg, der zu den inneren Höfen führt, beginnt östlich neben dem Süd-Gopuram. Wenn Sie die dritte (äußere) Einfriedung betreten, werden Sie rechts ein langrechteckiges Gebäude sehen. Es ist eines jener Bauwerke, die in Beschreibungen der Khmer-Kunst "Bibliotheken" genannt werden. Normalerweise liegen sie südöstlich des Haupttempels, große Tempel haben mehrere Bibliotheken. Deren Zweck ist nicht ganz geklärt, aber die Bezeichnung Bibliothek könnte treffend sein: Moderne Klosteranlagen in Südostasien haben separate Bauten innerhalb des Tempelgeländes zur Verwahrung Heiliger Schriften oder anderer Ritualgegenstände. Das heißt, es handelt sich um eine Arft Sakristei für Manuskripte. Moderne monastische Bibliotheken sind Holzkonstruktionen, aber sie können durchaus Vorgänger aus Stein gehabt haben. Der Stein, der in Beng Mealea verbaut wurde, ist der bläuliche Sandstein aus den nahen Steinbrüchen am Südhang des Bergs Kulen.
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Nordöstliche BibliothekWie Angkor Wat hat Beng Mealea zwei Bibliotheksbauten in den Höfen zwischen der äußeren (dritten) und der zweiten Umfassungs-Galerie. Die nordwestliche Bibliothek wird selten aufgesucht, denn der Besucher-Holzsteg erreicht nicht diese entlegene nordöstliche Ecke des Tempelgeländes. Aber ein bisschen Kletterei lohnt sich, um diese ruhige Stelle zu erreichen. Die ansonsten gut erhaltene nordöstliche Bibliothek ist malerisch überzogem von dünnen Wurzeln einer Würgefeige. "Würgefeige" ist kein wissenschaftlicher Begriff für eine bestimmte Baumart, sondern ein umgangssprachlicher Name für verschiedene Arten von Bäumen, die ein Netz von Wurzeln ausbilden. Die sogenannten Würgefeigen, die auf Khmertempeln wachsen, sind oft Banyan-Bäume (Ficus benghalensis). Würgefeigen beginnen meistens als Epiphyten ohne Bodenberührung zu wachsen. Sie keimen in Spalten von Gebäuden, Felsen oder anderen Bäumen, die Samen werden üblicherweise von Vögeln verteilt.
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Beng Mealea KreuzgalerieBeng Mealeas Umfassungs-Mauerringe, sind konzentrisch und leicht zur Rückseite des Tempels hin versetzt, was eine weiträumigere Fläche zwischen dem Haupteingang und der zweiten Umfassungsmauer schafft. Wie am Angkor Wat stehen in diesem Bereich die beiden oben erwähnten Bibliotheken und auch ein neuer Gebäudetyp des Angkor-Wat-Stils, nämlich eine kreuzförmige Anordnung von Galerien, die vier Lichthöfe schafft. Sie verbindet die Galerien der äußeren und der zweiten Umdassungsmauern. Anders als dieser Kreuzhof des Angkor Wat (die "Halle der 1000 Buddhas") liegt der von Beng Mealea nun in Trümmern. Falls älter als Angkor Wat, führten die Galerie-Korridore von Beng Mealea zwei neue Stilelemente ein, breite Galerien völlig mit Stein überwölbt und das Dach getragen von einer Wand nur an einer Seite, während die andere Seite durch eine Reihe von Pfeilern gestützt wird. Stellenweise sind es sogar zwei Pfeilerreihen anstelle der Wände, aber diese Teile der Galerien sind meist eingestürzt, die doppelten Pfelerreihen traten vor allem in dem Kreuzhof auf.
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Zweite EinfriedungAußer dem Kreuzhof im Osten des Tempelgeländes gibt es zwei kleinere Komplexe, die solchen Kreuzhöfen recht ähnlich sind, aber separiert von den Einfriedungs-Mauern., nämlich nahe dem Südtor. Sie werden sie zur Linken sehen, wenn Sie den Tempel betreten. Diese reich dekorierten Gebäude werden Annexe oder Paläste genannt und könnten spätere Ergänzungen sein. Sie stören die Symmetrie des Gesamttempels und haben im Schema des Angkor Wat keine Parallele. Ein weiterer Unterschied zwischen den Grundrissen von beng Malea und Angkor Wat ist: Die Galeriewände der zweiten und (inneren) ersten Einfriedungen verlaufen in nur wenigen Metern Abstand parallel im Falle Beng Mealeas- Diese Galerien beenden die Verwendung von Holzbalken verankert in steinernen Pfostenlöchern, dieser Verzicht auf Holzträger ist ein weiteres typisches Merkmal des klassischen Stils von Angkor Wat, neben den kreuzförmigen Terrassen, Kreuzhöfen und den Kolonnaden anstelle van Galeriemauern.
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Innerer HofInsgesamt drei fast konzentrische Galerien (leicht versetzt wie im Falle des Angkor Wat) umfirden das zentrale Prasat-Heiligtum. Der innere Hof kann leicht erreicht werden, seit es den großen Holsteg von der südöstlichen Außenmauer der äußeren (dritten) Einfriedung gibt, die in die Mitte der Gesamtanlage und noch weiter führt. Dieser Fußsteg wurde ursprünglich 2004 konstruiert für das Setting des Abenteuerfilms "Zwei Brüder" (Deux Frères). Der Plot handelt von zwei Tigerbrüdern, die als Jungtiere getrennt und später wieder vereinigt werden, in der Zeit der französischen Kolonialherrschaft in den 20er Jahren. Das Hauptthema des Films ist der Schutz von Tigern. Kunstraub ist ebenfalls ein Gegenstaqnd dieses Films. Annaud ist berühmt als Regisseur von "Der name der Rose", der Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans von Umberto Eco. "Sieben Jahre in Tibet" war sein Film über das Leben von Heinrich Harrer.
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Zentraler PrasatDie erste (innerste) Einfriedung ist für sich genommen schon ein vollständiger Tempel, ihr Schema ähnelt dem von kleineren und mittelgroßen Tempelanlagen im klassischen Stil von Angkor Wat, wie z.B. Banteay Samré, Wat Athvea, Thommanon and Chau Say Tevoda. Vier Pavillons mit Türmen markieren die Ecken der ersten Einfriedung. Zwei weitere Bibliotheksbauten, kleiner als die der dritten (äußeren) Einfriedung, befinden sich in den beiden östlichen Ecken des Hofs. Vor dem zentralen Heiligtum steht ein länglicher Raum, ein typisches Mandapa-Vestibül vor dem Hauptschrein. Dieser zentrle Prasat ist komplett eingestürzt, jetzt nur noch ein großer Haufen Steinblöcke. Es scheint das einzife Bauwerk in Beng Mealea gewesen zu sein, das auf einem höheren Niveau stand als die anderen. Es war zwar keine Tempelpyramide so hoch wie das Angkor Wat, aber mag dem Unterbau von Prah Palilay ähnlich gewesen sein.
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Beng Mealea DschungeltempelLeider ist Beng Mealea nicht so gut erhalten wie Angkor Wat, obwohl es ebenfalls durch einen Wassergraben geschützt ist. Aber dieser Graben ist nicht so breit wie der vom Angkor Wat, darum konnten Pflanzensamen hier leichter herübergetragen werden. Ein weiterer Grund ist: Angkor Wat wurde niemals verlassen, es ist seit Jahrhunderten ein Kloster gewesen. Im Gegensatz dazu war Beng Mealea der Wildnis preisgegeben, wurde nicht von buddhistischen Mönchen instandgehalten. Aber es gibt verschiedene Gründe für verschiedene Arten von Schäden. Die Konstruktion der Galerien von Beng Mealea war nicht so perfekt wie die am Angkor Wat. Und einige Bauten könnten sogar absichtlich beschädigt worden sein. Aber was bedauerlich für Kunstliebhaber ist, ist gleichzeitig für andere Besucher geradezu erfreulich: Beng Mealea wurde so zum Paradebeispiel eines im Dschungel versunkenen Monuments. Liebhaber romantischer Ruinen dürften kaum einen aufregenderen überwucherten Tempel in den Tropen dieser Welt finden als Beng Mealea.
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Beng Mealeas Skulpturenschmuck
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Beng Mealea ReliefsBeng Mealeas Reliefs, bescheiden in den Ausmaßen, aber von exzellenter handwerklicher Qualität, zeigen Legenden über viele Hindugötter und auch den Buddha. Vischnuitische Themen sind vorherrschend. Wegen des verfallenen Zustands dieses Tempels ist es nicht einfach, die Reliefs zu finden und sie zu interpretieren. Die meisten Wände sind kahl, die Dekorationen tauchen nur in hervorgehobenen Zonen auf. Im klassischen Stil von Angkor Wat sind sowohl die Türstürze als auch die Giebel darüber mit szenischen Reliefs geschmückt und Kapitelle mit Ornamenten. Vor der Angkor-Wat-Periode, von der Beng Mealea den Beginn markiert, hatten nur wenige Khmer-Tempel große szenische Reliefs, der Baphuon ist das wichtigste Beispiel. Geschmückte Devatas erscheinen geklegentlich an Wänden, sie tragen lange Röcke mit einer Kleiderfalte in der Mitte, einer Modifikation des Fischschwanzes vom Baphuon. Zum ersten Mal zeigen sie nun die befremdlich seitwärts gedrehte Fußhaltung, die vom Angkor Wat sehr bekannt sind.
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Krishna hebt Berg GovardhanaDen symmetrischen Grundriss der Gesamtanlage Beng Mealeas störend, gibt es zwei große Bauten (oder kleine Hofanlagen mit Galerien) an der Südseite der dritten Umfassungsmauer. Sie wurden für "Paläste" oder Hallen für Ritualtänze gehalten. Neutraler nennt man sie "Annexe". Die meisten der Reliefs Beng Mealeas an Türstürzen, Giebeln oder Pilastern befinden sich an diesen beiden Annexbauten. Es gibt nur ein Giebelrelief außerhalb dieser Annexe. Es befindet sich an der südlichen Tür der östlichen Galerie der ersten Einfriedung. Es zeigt Krischna, wie er den Berg Govardhana heb, ein verbreitetes Motiv in der Kunst der Inder und der Khmer. Das gleiche Thema findet sich an einem der Pilaster des westlichen Annex (Foto). An den Türen dieser Annexbauten gibt es auch Türsturzreliefs, aber kleinere als in früheren Stilen, als die Gibelfelder dagegen noch weniger betont waren.
Krischna den Berg Govardhana hebend, die Hirten und ihre Herden schützend vor einem von Indra entfachten Gewittersturm, ist ein typisches Thema der Mythologie um Vishnu, Krischna ist eine seiner Inkarnationen. Die Geschichte wird im fünften Kapitel des Vishnu-Purana erzählt, das ist einer der Texte, der die hinduistische Mythologie und Ikonographie bis zum heutigen Tag prägt. Als Krischna die Vorbereitungen für das alljährliche Opferfest für Indra sah, diskutierte er mit den Bauern darüber, was ihr "Dharma" wirklich von ihnen verlangte, und er lehrte sie, dass ihre Pflicht Anbau und Schutz der Herden war, statt Opfer für Naturphänomene abzuhalten. Aber als die Dörfler daraufhin Indra, dem Gott des Wassers und Wetters, keine Opfer darbrachten, wurde dieser zornig und sandte ein Gewitter um das Dorf zu überfluten. Um seine Anhänger und ihr Vieh zu schützen, stemmte Krishna dann den Berg Govardhana hoch, als Dach über sie. Sieben Nächte lang schüttete Indra Regen herunter, bis er schließlich aufgab und seine Niederlage hinnahm. Indra war der höchste Gott in den vedischen Schriften, die ein Jahrtausend vor den Puranas verfasst worden waren. Die Ponite der Geschichte in den Puranas ist die Überlegenheit Krischnas, der in den Veden nicht erwähnt ist. Er repräsentiert ein neues Konzeot von Dharma (Pflichtengesetz): Hingabe und Vertrauen statt Ritualen und Opfern. |
Krishnas Kampf mit BanaAn dem westlichen Annex gibt es noch eine andere Abbildung einer berühmten Episode aus dem Leben Krischnas. Der Giebel über dem nördlichen Tor der Ostmauer trägt eine Szene, in der Krischna mit dem Dämonen Bana kämpft. Krischna, hier nahezu identisch mit Vishnu, reitet auf Garuda, dargestellt auf der linken Seite, während sein Gegnersich in einem Streitwagen befindet, der von Löwen gezogen wird. Bei dem klein dargestellten Paar in einem Palast an der Spitze des Giebels handelt es sich villeicht um Aniruddha und seine Frau Usha. Bana ist ein Asura, deswegen oft Banasura genannt.Als Bana Schiwa anbetetd, versprach ihm der Gott die Erfüllung eines Wunsches. Bana wünschte sich hochmütig, Schiwa möge sein Leibwächter sein. Usha, Banas Tochter, verliebte sich in Krischnas Enkel Aniruddha. Bana war erzürnt und setzte Anirudha gefangemcaptured Anirudha. Als Krischna hinzu kam, griff Bana ihn an. Krishna war dabei, Bana zu töten, als Schiwa ihn bat, dessen Leben zu schonen. Als Krischna dazu bereit war, bat Bana Schiwa um Verzeihung für seinen Hochmut.
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Sitas Gefangenschaft auf LankaAn einem Pilaster des wesltlichen Annex gibt es eine Szene aus dem Ramayana-Epos, sie stellt Sita unter einem Ashoka-Baum umgeben von Rakshasas dar. Site wird in einem Hain namens Ashoka Vatika auf der Insel Lanka gefangen gehalten, nachdem Ravana, der König der Rakshasas, sie entführt hatte. Er hoofte sie überzeugen zu können, ihn zu heiraten, aber Sita zog es vor, seinen Palast zu verlassen und in diesem Hain zu leben, um ihre Treue zu ihrem gemahl Rama zu demonstrieren. Rama ist die achte Inkarnation (Avatar) von Vishnu in diesem Weltzyklus. Ashoka Vatika, auch im Vishnu Pirana erwähnt, ist der Schauplatz vieler berühmter Ramayana-Episoden, insbesondere im fünften Buch namens Sundarakhanda. Es ist im Ashoka Vatika, dass Hanuman Sita endlich findet und beweist, ein Bote ihres Gemahls zu sein. Sita weigerte sich, von Hanuman gerettet zu werden, nur ihr Ehemann dürfe sie befreien und sie von der Insel tragen.
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Sitas FeuerprobeDer Giebel an der nördlichen Tür des östlichen Annex, der größer ist als der westliche, zeigt in drei Registern Sitas Feuerprobe, ein Gottesurteil. Genau in der Mitte ist Sita mit gefalteten Händen auf einem Thron, der von Devatas über den Flammen eines Scheiterhaufens getragen wird. Über der Szene sieht man Rama flankiert Lakshmana rechts und Hanuman links. Vermutlich ist der Moment dargestellt, als Sita triumphierend aus der Feuerprobe hervorgeht. Sita unterzog sich diesem berühmten Gottesurteil Agni Pariksha, um ihre Keuschheit während der Zeit ihrer Gefangenschaft in Ravanas Palast zu beweisen. Aus den Flammen stieg der Feuergott Agni hervor, der von Sita als Zeuge ihrer Treue beschworen wurde. Er entließ sie nversehrt und präsentierte sie Rama, der erklärte, der Test sei nötig zum Beweis ihrer Reinheit gegenüber allen anderen gewesen, er selbst aber habe nie an Sitas Treue gezweifelt. Der Türsturz darunter zeigt eine kleine Gottheit auf dem Kopf eines stehenden Löwen.
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Kirnen des MilchmeeresEine typische Szene der Vishnu-Mythologie ist am westlichen Annex zu sehen. Die zentrale Tür der südlichen Mauer zeigt kleinformatig das "Kirnen des Milchozeans". Ein Fragment eines größeren Türsturz-Reliefs, das die gleiche Szene abbildet, findet sich am Boden in der ersten Einfriedung. Ursprünglich gehörte es zur nordöstlichen Bibliothek in diesem innersten Tempelhof. Der Sanskritname für dieses Motiv ist Samudra manthan oder Sagara manthan. Die bekannte Episode ist sowohl in dem berühmtesten vishnuitischen Purana beschrieben, dem Bhagavatam, als auch im Vishnu Purana und sogar bereits im Mahabharata. Vishnus zweiter Avatar ist Kurma- Götter und Dämonen benutzten die Schlange Vashuki als Seil zum Kirnen des Milchozeans, um den Berg Mandara als Quirl gewunden. Aber als der Berg in die Mitte des Ozeans gesetzt wurde, begann er zu versinken. Vishnu transformierte sich in die Schildkröte Kurma, um den Berg auf ihrem Rücken zu stabilisieren.
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Yama auf seinem ReittierEine nicht spezifisch vishnuitische Gottheit ist Yama. Er ist an dem östlichen Annex zu sehen. Der Giebel gen Süden zeigt ihn auf seinem Reittier, das ein Rhinozeros zu sein scheint, obwohl Yamas Reittier in der Hindu-Ikonographie meistens der Büffel ist. Neben dem "Kirnen des Milchozeans" ist das "Totengericht des Yama" das wichtigste mythische Thema der berühmten Basreliefs in den Gallerien des Angkor Wat. Wie Indra gehört Yama zu der ältesten Schicht der hinduistischen Mythologie, die bereits in den vedischen Schriften niedergelegt ist. Drei Hymnen (10, 14 und 35) im zehnten Buch des Rigveda sind an ihn gerichtet. Sie berichten, dass Yama der erste Sterbliche war, der tatsächlich starb. Kraft seiner Vorreiterrolle wurde er der Gott der Unterwelt, der Herr des Gerichts über die Verstorbenen. In der späteren Hindu-Ikonographie ist Yama einer der acht Lokapalas ("Weltenwächter") der acht Himmelsichtungen, er schützt den Süden.
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Brahma FlachreliefYama ist Vishnu and Shiva untergeordnet, weil er die Verstorbenen gemäß den Gesetzen des Dharma zu errichten hat, das den Puranas zufolge von den höchsten Göttern kontrolliert wird. Auf ähnliche Weise ist Brahma Vishnu und Schiwa untergeordnet, obwohl er der Weltenschöpfer ist, aber nur im Auftrag der höchsten Götter, und obwohl er die Personifizierung der Essenz der Welt, des Brahma, und zusammen mir Vishnu und Schiwa ein Teil der Trimurti ist. Dem Brahma Purana zufolge ist er der Vater von Manu, von dem alle menschlichen Wesen abstammen. Statuen Brahmas stellten ihn mit vier Köpfen in den vier Richtungen dar. Brahma hatte ursprünglich einen fünften Kopf obenauf, aber dieser wurde vom erzürnten Schiwa abgeschlagen. Auf Reliefs ist Brahma meist mit nur drei Köpfen abgebildet, einem frontal und zweien zu den Seiten, wobei der vierte nach hinten nicht zu sehen ist. Brahma sitzt auf einer Lotosblüte.
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Reise-Info Beng Mealea
Beng Mealea liegt etwa 40 km östlich des Angkor Wat (Luftlinie) und 6,5 km südöstlich von Phnom Kulen. Fahrstrecke von Siem Reap ist etwa 60 km, die zweite Hälfte der Strecke ist in einem schlechteren Zustand, darum benötigen Sie anderthalb Stunden mit dem Auto oder mindestens zwei Stunden mit dem Tuktuk. Die normale Route führt durch die kleine Stadt Dam Dek, die an der Nationalstraße 6 nach Phnom Penh liegt. Biegen Sie unmittelbar hinter dem Markt links ab und fahren durch das Dorf Tuk Lich. Es gibt auch eine Abkürzung, die nicht durch Dam Dek führt. Der Parkplatz und das Tickethäuschen zum Tempel sind nahe einer Linksabbiegung der Straße nach Koh Ker. Der Ausflug ist in der Regenzeit beschwerlicher.
Eine längere Tour, die auch nach Banteay Srei führen soll, erfordert einen Abstecher nach Norden, eine Umrundung des Phnom Kulen ist nicht möglich. Angkor-Eintrittskarten enthalten nicht Zutritt zu Beng Mealea. Das separate Ticket für Beng Mealea ist erhältlich an einem Ticketschalter am Hauptparkplatz. Vom Süden eintretend, können Besucher den Holzsteg benutzen, der in viele Teile des Tempelgeländes führt, insbesondere in den Mittelhof. Aber um auch die nordöstliche Bibliothek zu sehen, die völlig von den Wurzeln einer Würgefeige umschlungen ist, oder den südwestlichen Annex zu sehen, der mit kunstvollen Reliefs verziert is, müssen Sie etwas über die Steinhaufen klettern. Essen und Getränke sind vor dem Wassergraben des Tempels erhältlich. Am besten unternimmt man einen langen ganztägigen Ausflug, der Beng Mealea kombiniert entweder mit Koh Ker oder mit Prasat Bakan (Preah Khan Kampong Svay) oder mit Phnom Kulen oder mit Banteay Srei und Kbal Spean oder mit Roluos oder mit Chau Srei Vibol und Banteay Samré oder mit dem Stelzendorf Kampong Khleang. Mit ein bisschen Glück kann ein Ausflug nach Beng Mealea sogar mit Wildlife-Beobachtungen kombiniert werden, die Region ist Reich an Wildtieren, auch an Großtieren wie Elefanten. Aber Tiger und Panther sind hier sehr wahrscheinlich ausgestorben. Herden von Ochsen und Wildbüffeln bewohnen den Wald bis hin nach Preah Khan von Kampong Svay im Osten. |
tour itineraries: Ganztags-Exkursionen mit Beng Mealea:
- Beng Mealea plus Tempelstadt Koh Ker - Beng Mealea plus Tempelstadt Roluos - Beng Mealea plus Preah Khan von Kampong Svay - Beng Mealea plus Kulen mountain - Beng Mealea plus Banteay Srei und Kbal Spean - Beng Mealea plus Banteay Samré und Chau Say Vibol - Beng Mealea plus Stelzenhaus-Stadt Kampong Khleang |
Kontakt
Fahrer von Siem Reap nach Koh Ker und Beng Mealea:
Pheak (Hor Sopheak), Number 648, Group 8 Vihear Chen Village, Siem Reap, Cambodia; phone: (+855) 069 51 01 41
[email protected]
___________
Copyright 2014 Fotos und Texte:
Ando Sundermann, Grünental 6, 32760 Detmold, Germany, (+94) 052319438185,
[email protected]
Alle Rechte vorbehalten.
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